07 Okt Profilbildung statt Leitbild
Leitbilder sollen Orientierung für alle Mitarbeitenden und Kunden eines Unternehmens schaffen. Meist beschreiben sie jedoch einen nicht eingelösten Anspruch oder sie geben gar das Gegenteil von der gelebten Unternehmenskultur an. Widersprechen die Leitbilder der wahrgenommenen Unternehmenswirklichkeit, schaden sie dem Ruf. Ein Leitbild sollte daher immer die gelebte Unternehmenskultur widerspiegeln oder zumindest dessen Anspruch beschreiben. Teilweise wird auch gelogen, wenn zum Beispiel eine Firma behauptet, dass die Kundenzufriedenheit höchstes Unternehmensziel sei. Dieses muss immer ein bestimmter Gewinn sein. Ein Unternehmen, das die Kundenzufriedenheit tatsächlich als Höchstwert lebt, ist bald Konkurs. Wer soll solche Aussagen denn für wahr halten?
Besser als solche Versuche eines Leitbildes ist, dem Unternehmen ein klares Profil zu geben, es für alle sichtbar zu formulieren und den Arbeitsalltag diesem Profil entsprechend auszurichten. Wenn Anspruch und Wirklichkeit übereinstimmen, ist das die beste Werbung. Dabei darf natürlich auch ein Anspruch vertreten werden, der noch uneingelöst ist, wenn der Prozess zur Erreichung dieses Anspruchs klar bestimmt wird. Energien, die in ein Leitbild gesteckt werden, sind sinnvoller zur Profilbildung eines Unternehmens zu verwenden, das den eben genannten Kriterien entspricht.